Die Ausstellung
Lu Guang ist einer der wenigen unabhängig arbeitenden Dokumentarfotografen in China.
Er wurde am 23. August 1961 in der Industriestadt Yonkang in der chinesischen Provinz Zhejiang geboren. Als junger Mann arbeitete er dort als Färber in einer Seidenfabrik. Er entdeckte seine Leidenschaft für die Fotografie, als er sich die Kamera eines Freundes auslieh, und brachte sich deren Grundlagen selbst bei. Lu Guang sparte, kaufte sich eine eigene Kamera und gewann Amateur-Foto-Wettbewerbe.
Nachdem er einige Jahre in einem selbst gegründeten Foto- und Designstudio gearbeitet hatte, hatte er genug Geld gespart um 1993 nach Beijing zu ziehen. Dort absolvierte er ein zweijähriges Fotografie-Studium. Im Laufe dieses Studiums lernte er eine Studentin kennen, die aus der Bergbaustadt Wuhai stammte. Diese lud ihn 1995 ein, die dortigen Arbeits- und Lebensbedingungen zu fotografieren. In Wuhai entstanden die ersten Bilder der Ausstellung „Black Gold and China“. Es war der Beginn einer bis heute andauernden künstlerischen Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des Bergbaus auf Mensch und Natur.
Lu Guangs Fotografien werden weltweit veröffentlicht und ausgezeichnet. Er gewann bedeutende internationale Wettbewerbe und Preise, darunter den World Press Photo Wettbewerb, den Henri Nannen Preis, den W. Eugene Smith Preis für Humanistische Fotografie, sowie den Prince Claus Preis.
„Black Gold and China“ ist seine erste Einzelausstellung außerhalb Chinas.
Vom 10.12.2021 bis zum 24.4.2022 war die Sonderausstellung „Black Gold and China“ im Deutschen Bergbau-Museum Bochum zu sehen.
Die Ausstellung spiegelt Lu Guangs persönliche Reise durch sein Heimatland wider, von den Bergbaugebieten im „Kohlemeer“ der Inneren Mongolei bis zu den „Stahlstädten“ der Ostküste der Provinz Hebei. Die zahlreichen Reisen des Fotografen begannen 1995 mit Schwarz-Weiß-Film, wurden neun Jahre später in Farbe fortgesetzt und ab 2005 ausschließlich digital fotografiert. Das 2017 abgeschlossene, 22 Jahre dauernde Projekt belegt den außergewöhnlichen
wirtschaftlichen Wandel eines Landes, dessen Hauptenergiequelle mehr als 70 Prozent des Stroms erzeugt: China produziert und verbraucht heute die Hälfte der weltweiten Kohle. Das Land stellt fast 30 Prozent aller weltweit hergestellten Produkte her, darunter mehr als die Hälfte des Stahls auf dem Planeten. Kohle ist ein Segen für das bevölkerungsreichste Land der Erde, trägt aber auch die Übel unserer Zeit des Klimawandels in sich. Die massiven CO2- und Schwefeldioxidemissionen schüren enorme ökologische Gefahren und beeinträchtigen die Gesundheit aller, die vor Ort leben und arbeiten, sowie derjenigen, die die verschmutzte Luft viele hundert oder tausend Kilometer entfernt einatmen. Unter Berücksichtigung der allgemeinen Chronologie von Lu Guangs Wanderungen tragen die Wände hier gleichzeitig seine Bilder, seine Stimme und seine Hoffnungen.
Die Hintergründe
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Kontakt
Wiebke Büsch
Leitung Stabsstelle Presse & Öffentlichkeitsarbeit